Beobachtung am 03.06.00

Beobachtungsnacht am 03.06.00
zwischen 23.45 Uhr und 02.30 Uhr
Teleskop: Tal2-M

Nachdem wettermaessig der ganze Tag eine Wucht war, hoffte ich das es eine ebenso wundervolle Nacht geben wird. Ich wurde nicht enttaeuscht. Gegen 22.30 Uhr machte ich beinahe unbewaffnet meine erste Exkursion. Ziel meiner Begierde war Merkur. Es war nicht leicht ihn mit blossem Augen zu finden. Erst als ich den Horizont in der Umgebung des Sternbild Zwilling mit dem Feldstecher absuchte, fand ich ihn nur wenige Grad uebern Horizont und nun war er auch mit blossen Augen sichtbar. Da Merkur, in meiner bisher kurzen *Sterneguckerkarriere* ein noch Unbekannter war, kann ich es als Erfolg verbuchen, nun auch ihn, auf die Liste meiner gefundenen Objekte zu setzen.

Gegen 23.45 Uhr baute ich meinen Newton auf und plante auch ein Paar Fotos zu schiessen. Nachdem ich das Teleskop eingescheinert hatte, machte ich erst einmal einen kurzen Spaziergang am Himmel und war begeistert, so einen Superhimmel vorzufinden. In der Milchstrasse, im Schwan waren deutliche Strukturen erkennbar. Das heisst, ich konnte deutlich dunkle Stellen innerhalb der Milchstrassenregion erkennen. Mein erstes Fotomodel war gefunden. Nach der kurzen Fotosession machte ich mich dann wieder visuell auf die Pirsch.

Nach dem Besuch von ein Paar alten Bekannten wie den hellen Objekten im Virgohaufen,
(M 100, M 49, M 59, M 60, ect.), den Ringnebel sowie anderen Objekten im Uma, schnappte ich mir noch einmal das Fernglas und durchsuchte eine von meinen Beobachtungsplatz sichtbare ca.15 Grad schmale Gasse, die Sicht bis zum Horizont in Richtung *SO* freigab. Ich war erstaunt was in diesen schmalen Korridor schon mit Fernglas zu erkennen war. So erkannte ich drei neblige Flecke die Schraeg uebereinander angeordnet waren. Noch etwas weiter suedwestlich konnte ich einen weiteren Fleck erspaehen. Im Teleskop entpuppten sich zwei dieser Flecke als offene Sternhaufen. Der noerdliche der beiden, M 16 ein schoener offner Sternhaufen mit nebligen Zentrum. Der andere, M 18 ein eher unspektakulaerer grosser Sternenhaufen. Der mittlere Fleck war aber fuer mich in dieser Beobachtungsnacht die Kroenung. Es handelte sich um M 17 der Omeganebel (Schwanennebel), der schon ohne Filter sehr deutlich und bei 48 x Vergroesserung als langgezogener Nebel mit einer kleinen Beule zu erkennen war. Bei 80x, mit UHC Filter war dann deutlich die Schwanenstruktur erkennbar, bzw. dachte ich in *V* Form die Figur eines fliegenden Vogels zu sehen. Wenn man den dann um 90 Grad kippt, hat man dann den Schwan. Einfach Super. Der Suedwestliche Fleck koennte und da bin ich mir nicht Sicher, der Lagunennebel sein.??? Zu sehen war ein kleiner Sternenhaufen mit einen greisrundem Nebel. Den Trifidnebel konnte ich leider nicht erkennen.

Ich hoffe das eine der naechsten Beobachtungsnaechte Klarheit bringt. Eine weitere erstaunliche Beobachtung war ein kleiner heller Kugelsternhaufen der nur knapp uebern Horizont erkennbar war. Wahrscheinlich M28, M22 duerfte in diesen schmalen Korridor
(ca.12 bis 15 Grad) nicht mehr sichtbar gewesen sein.

Nun hoffe ich ganz schnell wieder auf einen guten Himmel, um bei freier Suedostsicht Gewissheit zu bekommen.