Polarlicht vom 20.11.2003

KP-Index vom Ereignis Quelle: http://www.n3kl.org/sun/noaa_archive
Das gerechnete Polarlichtoval zur Hauptaktivitaet
Quelle: www.spacew.com

Am 13. November tauchte die erste der drei Riesengruppen wieder am Ostrand der Sonne auf und einige heftige Ausbrueche deuteten darauf hin, dass mit dieser Gruppe noch zu rechnen ist. Am Vormittag des 18.11. ereigneten sich dann mehrere gut plazierte M-Flares, die auch mehrere Vullhalo-CME hervorbrachten.

Da die letzteren CMEs aber schneller waren als der erste CME und es somit zu einen sogenannten Kanibalen-CME kam, schraubten alle aktiven Polarlichtbeobachter ihre Erwartungen nach unten. Kanibalen CME produzieren meist chaotische Magnetfelder, oder neutralisieren sich ganz. 2001 kam es einmal vor, das zwei vielversprechende CMEs sich ins Nichts aufloesten und bei der Polarlichtgemeinte fuer heftige Frustration sorgte. Diesmal war das anders. Am Vormittag des 20.11.03 traf die Schockfront am ACE Satelliten ein und sorgte wenig spaeter auf der Erde fuer einen gewaltigen geomagnetischen Sturm.

Da die Schockfront aber fuer mitteleuropaeische Verhaeltnisse sehr frueh ankam, war nun Hoffen angesagt. Wuerde diese Aktivitaet bis zum Abend anhalten. Wenn ja, wuerde auch das Wetter mitspielen? Am Nachmittag  stieg dann die Dichte der Plasmawolke noch einmal betraechtlich an und am ACE Satelliten wurden Werte uebermittelt, wie man sie nur von ganz grossen Ereignissen her kannte. Bereits kurz nach der Daemmerung wurden erste Sichtungen aus Sachsen gemeldet. Hier im Oderland zog erstmal puenktlich zur Daemmerung eine maechtige Wolkenfront rein die erst einmal alle Hoffnungen zerstoerte. Gegen 19.30 Uhr zog diese Wolkenwand ab und es war im Nordosten ein hellgruener Polarlichtbogen zu bemerken. Rote Beamer waren am Westhimmel zu bemerken und den Nordhimmel zierten gruen, schnell aendernde Vorhaenge. Etwas spaeter reichten die Beamer bis weit uebern Zenit und gruene Boegen reichten bis weit nach Sueden .so da selbst der Mars in Polarlicht getaucht wurde.

Dieses Polarlichtereignis dauerte bis nach 01.Uhr. Es geizte nicht mit Farbe und Formen-Vielfalt. Mehrmals bildeten sich Koronen, die dieses Ereignis wahrlich kroenten. Das vierte Quartal 2003 wird vielen Polarlichtbeobachtern noch lange positiv in Erinnerung bleiben. Brachte es doch innerhalb von drei Wochen drei der groessten Polarlichtereignisse im 23. Sonnenzyklus