Beobachtung am 24.08 zum 25.08.00

Beobachtungsbericht vom 24/25.08.00
Beobachtungsort: Stadtrand von Frankfurt (Oder); Teleskop: 6 Zoll-Newton

Fuer meine Beobachtungsnacht waehlte ich diesmal den Ost/Sued-Osthimmel. Das Wetter war ausgezeichnet, die Durchsicht des Himmel brachte es im Zenit auf gute 6,0 mag. Die Milchstrasse war sehr gut zu erkennen und auch Ihre Teilung war deutlich auszumachen.

Fuer diese Nacht hatte ich mir einiges vorgenommen und hatte mich dementsprechend auch vorbereitet. Karkoschka und eigene Aufsuchkarten lagen parat, der Akku war aufgeladen und so stand einer guten Beobachtungsnacht nichts im Wege. Zum Warmsehen peilte ich als erstes M31 an, der schon mit blossem Auge deutlich zu erkennen war. Es ist nur schade, das im Okular nur die helle Kernregion zu sehen ist. Der Begleiter M 110 konnte auch gut erkannt werden. Naechstes Objekt war M 33, den ich schnell finden konnte. M33 stellte sich mir als grosser nicht all zu heller Fleck dar, der zum Zentrum hin etwas dichter war.

Nach dem die Plejaden langsam hoeher kamen konnte man nun auch Jupiter und Saturn sehen. Leider waren beide durch die feuchte Luft und Luftunruhen sehr schlecht zu beobachten. Aber nicht so schlimm, man freut sich auf den Herbst. Nun machte ich mal einen kurzen Schwenk zum UMA. Ziel war hier M81/M82.Hier bot sich ein wunderschoenes Bild von M82. Bei 190x war die Dreiteilung deutlich zu erkennen. M81 war weniger spektakulaer, bei ihr war die Kernregion und eine Nebelhalo erkennbar. Als Zugabe war noch NGC 3077 zu erkennen. Diese Glx ist recht leicht zu finden, da sich ein 8 mag Stern in unmittelbarer Umgebung der Galaxie befindet.

Bevor ich mich an meine haerteste Nuss dieser Beobachtungsnacht rann wagte, besuchte ich noch einige leichtere Objekte. So besuchte ich M 27 im Vulpecula der immer einen Blick wert ist. Im Sucher schaute ich mir noch den Kleiderbuegel an. Eine Sternengruppe westlich vom Sagitta die eine Form eines Kleiderbuegel hat. Nicht spektakulaer aber nett anzusehen. Um wieder in die Region meiner harten Nuss zu kommen, kurzer schwenk nach Osten und nun schon bald am Zenit zur Cassiopeia. NGC 281 mit 40mm Kellner und UHC Filter zum ersten mal im Okular, deutlich hebt sich der Nebel vom Himmelshintergrund ab. Wenn man doch bloss in Farbe sehen koennte.

Von hier aus wanderte ich etwas suedostwaerts bis zu phi Per. Etwas noerdlich ist M 76 zu finden, der kleine Bruder von M27, der kleine Hantelnebel. Bei 80 x konnte ich leichte dunkle stellen an den Raendern des Zentrums erkennen. Bis jetzt ein voller Erfolg :-) Aber nun stand NGC 891 auf dem Programm, lt. Karkoschka eine lichtschwache Galaxie in Kantenlage. Duerfte mit Tellrad und Sucher kein Problem sein, dachte ich. Eine Achse zwischen Alamak und Algol bilden, jetzt am Ende des ersten drittel, Richtung Alamak die Zielkreise des Tellrads draufhalten und Blick durchs 25mm Ploessl und....nichts. Immer und immer die Region angepeilt und immer wieder das gleicher Ergebnis. Habe dann noch mal den Karkoschka studiert und mir die Feldsterne angesehen. Region noch mal angepeilt, Blick durch den Sucher und war mir Sicher im richtigen Bereich zu sein. Im Okular war aber wieder nichts zu sehen. Ich bewegte nun die Nachfuehrung manuell ganz leicht und wieder zurueck und mit einmal konnte ich einen leichten Nebel ganz Schemenhaft erkennen. Bei indirektem Sehen war nun dieser *dicke Brocken* mit seiner Kantenlage zu erkennen oder eher zu erahnen. Relativ gross mit einigen Sternen in unmittelbarer Naehe. Puhh, das war ein Akt aber ein dicker Pluspunkt auf meinen *Objektekonto*.

Zum Ausklang schaute ich mir noch die wunderschoenen OS M36, M37 und M38 im Auriga an. Diese OS sind sehr empfehlenswert und immer einen Blick Wert. Als Sahnehaeuptchen erblickte ich dann noch knapp 2 Grad suedlich von Beteigeutze einen sehr hellen ca. 3mag Iridium. Kurzer Blick zur Uhr, 03.54 h, es war nun auch Zeit langsam einzupacken. Im Nachgang entpuppte sich der Iridium als Iridium 14.

Fazit : Was fuer eine Nacht.